21.01.2023
Eine Methode, die schon vor rund 2000 Jahren von Hippokrates verwendet wurde, um neurologische Verletzungen zu diagnostizieren
Unsere Methode ist die Regulationsdiagnostik, vereinfacht "Muskeltesten" genannt. Wir bedienen uns dabei mehrerer verwandter Techniken, dem Armlängenreflex nach Raffael van Asche, der Regulationsdiagnostik nach Dr. Klinghardt und dem O-Ringtest nach Vojta (oder Omura).
Das Muskeltesten wurde schon vor rund 2000 Jahren von Hippokrates verwendet, um neurologische Verletzungen an Soldaten zu diagnostizieren. Auch von den Maya-Indianern, die vor über 500 Jahren gelebt haben, ist bekannt, dass sie mit einer einfachen Muskeltestmethode die Trinkbarkeit des Wassers überprüft haben. Wiederentdeckt wurde die Muskeltestmethode um die Jahrhundertwende von den berühmten französischen Neurologen Charcot und seinem Schüler Babinsky. Die Amerikaner Goodheart und später v.a. Beardall entwickelten das Muskeltesten zu einer hohen und subtilen Heilkunst. Das besondere Verdienst des in Amerika lebenden Freiburger Arztes und Psychologen Klinghardt ist die Berücksichtigung der Funktion des autonomen Nervensystems (Sympathicus und Parasympathicus) und des limbischen Systems.
Ganz allgemein beruht jeder Muskeltest auf der Verschaltung aller motorischen Muskeln mit dem vegetativen Nervensystem: Alle Muskeln werden außer von Bindegewebe und Blutgefäßen auch von Fasern des Sympaticus und seines Gegenspielers, des Parasympathicus begleitet. Über sie besteht quasi eine ständige "stehende Leitung" zum Zentralrechner, dem Gehirn und wieder zurück. Die eigentliche Aufgabe dieses Systems ist es, die Orientierung und eine angepasste Kraftentfaltung im Raum zu gewährleisten. Besteht in diesem Regelkreis keine Beeinträchtigung, kann der Muskel normal arbeiten und bei Bedarf seine maximale Kraft aufbringen. Wird dieser Regelkreis gestört, macht sich dieses mit einer verminderten Kraftentfaltung des Muskels bemerkbar, er testet "schwach".
Dieses Prinzip des starken und schwachen Testmuskels macht man sich beim Testen zunutze. Natürlich darf man sich nicht blindlings auf den Test verlassen, aber er erweitert den Blick auf den Patienten ungemein. Zahnmedizinischer Sachverstand, Verantwortung und Erfahrung sollten immer im Mittelpunkt der Behandlung stehen.
Wir testen mit den unterschiedlichen Formen des Muskeltestes, z.B. Belastungen des Körpers wie Schwermetalle, sich im Mund befindliche Materialien, Zahnersatzmaterialien, Medikamente, tote oder belastete Zähne, Entzündungen im Leerkiefer-Bereich und die Systeme, die an der Körperhaltung mitbeteiligt sind.
Bezüglich des Zahnmaterialtestes muss eingestanden werden, dass für getestete Materialien keine Verträglichkeitsgarantie für die Zukunft gegeben werden kann. Der Test gibt Hinweise zur aktuellen Materialverträglichkeit. Ich denke, es handelt sich überwiegend um eine Negativauswahl der infrage kommenden Materialien. Der Muskeltest für Zahnmaterialien ist in der täglichen Praxis nützlich, um im Dialog mit dem aufgeklärten Patienten zu einer Therapieentscheidung zu kommen. In Fällen von begründetem Allergieverdacht gegen dentale Materialien kann zusätzlich ein LTT-Bluttest nützlich sein.