19.01.2023
In meiner Praxis wird seit über 30 Jahren kein Amalgam mehr verwendet. Fast ebenso lang führen wir Amalgamsanierungen und Schwermetallausleitungen durch.
Eigentlich war ich der Meinung, das Thema "Amalgam" sei auch bei uns bald keines mehr, zumal Ende 2007 bekannt wurde, dass Norwegen zum 01.01.2008 die Anwendung von Amalgamfüllungen verboten hat. Doch dann wurde im April 2008 die Ergebnisse des Forschungsprojekts Amalgam (German Amalgam Trial, GAT) bekannt gegeben. Danach werden bei uns Amalgamfüllungen wohl noch lange gelegt werden dürfen …
Unter der Leitung von PD Dr. med. D. Melchart (Zentrum für naturheilkundliche Forschung des Klinikums rechts der Isar) der TU München, in Zusammenarbeit mit verschiedenen toxikologischen und pharmakologischen Instituten, der Zahnklinik München und der GZM (Internationale Gesellschaft für Ganzheitliche Zahnmedizin e.V.) wurde in einer langjährigen Forschungsstudie die verschiedenen Aspekte des Amalgams untersucht. Auch ganzheitliche Untersuchungsmethoden wurden dabei berücksichtigt.
Hier eine Zusammenfassung der veröffentlichten Ergebnisse:
Die Diskussion um die Verträglichkeit von Amalgam ist fast so alt, wie es das silberne Füllmittel gibt, nämlich ca. 200 Jahre. Schon immer gab es Befürworter und Gegner. Aber allein die Tatsache, dass das Amalgam zu 50 Volumenprozent Quecksilber, dazu Zinn, Zink und Silber enthält, ist für mich ausreichend, es nicht einzusetzen. Schließlich ist es eine Binsenweisheit, dass Quecksilber, aber auch Zinn, für sich genommen, giftig sind.
In meiner Praxis wird also seit über 30 Jahren kein Amalgam mehr verwendet.
Fast eben so lang führen wir Amalgamsanierungen und
Schwermetallausleitungen durch. Dabei haben wir viel positive Resonanz
erfahren. Ich kenne keinen der sanierten Patienten, der sich die
Amalgamfüllungen zurück wünscht. Viele Symptome sind verschwunden,
natürlich nicht immer alle.
Wer keine Probleme mit seinen
Amalgamfüllungen hat, darf sie in meiner Praxis gern behalten, ich bin
kein dogmatischer "Amalgamausbohrer". Wer sich aber aus gesundheitlichen
oder prophylaktischen Gründen von seinen quecksilberhaltigen Füllungen
trennen möchte, dem biete ich eine umsichtige Amalgamsanierung mit
entsprechenden Schutzmaßnahmen an. Wir sind Partner von vielen
Heilpraktikern und ganzheitlichen Ärzten. Vor allem Patienten mit
chronischen Erkrankungen sollten sich zu einer Amalgamsanierung mit
Schwermetallausleittherapie entscheiden. Allerdings sind sie in der
Regel multifaktoriell belastet, so dass sie weiteren sinnvollen
Behandlungen zugeführt werden sollten.
Amalgamsanierung
Der wichtigste Aspekt beim Herausbohren der Amalgamfüllungen ist es,
das Amalgam nicht zu überhitzen. Bei 68° Celsius wird es nämlich
gasförmig und diese gasförmigen Ionen durchdringen die Zellmembranen und
gelangen direkt in unseren Körper, in die Zellen. Die körpereigene
Schwermetallentgiftung erfolgt, wenn überhaupt, extrem langsam und meist
unvollständig.
Dies bedeutet für den Zahnarzt folgende Vorgehensweise:
Nachteil der Zementfüllungen sind eine ungenügende Kanten- und Kaustabilität. Sie müssen unbedingt nach spätestens einem Jahr in kaustabile Füllungen, wie Keramik- oder Goldinlays ausgetauscht werden. Sonst besteht die Gefahr des stark ineinander Verhöckerns der Zähne, was zu Funktionsstörungen im Sinne einer CMD führen kann.
Die beschriebenen Schutzmaßnahmen bei der Amalgamsanierung sind zeit- und materialaufwendig. Sie werden privat in Rechnung gestellt, und es ist damit zu rechnen, dass sie möglicherweise von den Kostenträgern nicht übernommen werden.
Die kompletten Maßnahmen werden nicht
obligat bei jedem Herausbohren von Amalgamfüllungen angewendet. Eine
Amalgamsanierung muss immer im Vorfeld besprochen werden.